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Blick auf das Inntal
Das Skigebiet Ischgl Samnaun
Der Reschensee mit dem Turm - im Hintergrund der Ortler
Der Schweizer Nationalpark
Bad Scuol mit der Therme
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REISEBERICHT 1
Vier Münchner im Dreiländereck Österreich Schweiz Italien
Sommer
2007:
Hauptdarsteller:
Meine Tochter 11 Jahre, mein Sohn 9 Jahre, meine Frau 35 Jahre,
ich, ein 35jähriger gestresster Grossstädter und unser
5er BMW - eh klar als Bayer :-)
Abfahrt - Anreise:
Freitag später Nachmittag: Wir verlassen München in Richtung
Serfaus
in Tirol. Damit wir nicht die Monotonie der Autobahn erdulden
müssen, wir genügend Zeit haben und das Wetter schön
ist, haben wir uns entschlossen über Garmisch und den Fernpass
anzureisen – ein kleines Zuckerl bietet diese Route noch zusätzlich
– Vignettenfrei! Vorbei am Münchner-Meer, dem Starnberger
See – bis dahin war relativ viel Verkehr, was aber angesichts
der Zeit vorhersehbar war – bis Garmisch – problemlos.
Wir betreten die Alpen – man merkt den Power-Verlust unseres
5ers bei Vollbeladung – man hat ja Zeit. Wir passieren Ehrwald
und schauen uns die Zugspitze von „hinten“ an und wir
freuen uns auf die Passhöhe des Fernpasses – dank einiger
Wohnmobile haben wir genügend Zeit, uns die Gegend anzusehen…
Am Fusse des Fernpasses – auf der anderen Seite – halten
wir beim Fernsteinsee an und genehmigen uns eine Rast – ein
schöneres Rastplätzchen habe ich noch nicht gesehen und
der Kaiserschmarren – ein Traum. Die Kids und meine Frau gönnen
sich Eis – leider ist mein Schmarren etwas später auf
dem Tisch gelandet und ich muss ihn familiär teilen, als die
Eisbecher „vernichtet“ wurden :-). In Imst fahren wir
auf die Bundesstrasse nach Landeck (hier sollte man fahren, wenn
man sich die Vignette sparen will), mitten durch Landeck durch und
dann Richtung Reschenpass. Bis Prutz ist das Tal sehr eng und an
den Gesichtszügen meiner Frau merkte ich, dass es rechts relativ
steil bergab ging. In Prutz, am Eingang zum Kaunertal werden wir
allerdings belohnt. Wir blicken nach links und die 3000er des Kaunergrates
zeigen sich uns. Die Abendsonne scheint nur mehr auf die höchsten
Gipfel und diese färben sich leicht rötlich – herrlich.
Wenige Kilometer weiter, in Ried, biegen wir rechts ab in Richtung
Serfaus, Fiss, Ladis – eigentlich ist es eine Frechheit, diese
kurvige Strasse mit dem Auto zu fahren – auf einmal summe
ich „..born to be wild!“ Nach einigen Minuten passieren
wir Fiss und erreichen sogleich Serfaus. Wir werden von einer grossen
Schranke begrüsst, die einem Zollamt gleicht. Serfaus, muss
man wissen, ist autofrei – zu bestimmten Zeiten zumindest
– offizielles Fortbewegungsmittel ist hier die U-Bahn. Da
wir in Serfaus gebucht hatten, dürfen wir passieren und sind
überwältigt von den grossen Hotels, die alle im „Älpler-Style“
glänzen – kleine Fenster, viel Holz, eine imposante Beleuchtung….wir
sind da!
Urlaubsplanung vor Ort:
An der Reception gönne ich mir keine Ruhe – nachdem wir
eingecheckt und das Gepäck versorgt hatten, löchere ich
die Receptionistin mit Fragen zur Infrastruktur des Hotels,
des
Ortes, der
Region und lasse mir spezielle Infos über Veranstaltungen,
Mountainbiking, Kinderprogramm und Wellness geben. Da ich die Kids
und meine Frau nicht auf meine Mountainbike Touren mitnehmen kann,
müssen Betätigungsmöglichkeiten für sie gefunden
werden. Im Vorfeld unserer Buchung haben wir bewusst ein Wellnesshotel
gesucht, damit meine Gattin mal so richtig verwöhnt werden
kann, während ich mir den Hintern „blau“ radle.
Für die Kinder ist gesorgt – die Receptionistin überzeugt
mich von den Vorzügen der Region in Sachen „Kinderfreundlichkeit“.
Ich bin müde – gehe schlafen…
Die Region Serfaus Fiss Ladis:
Wie in allen Regionen in den Alpen kann hier ausgiebig gewandert
und geradelt werden. Das Angebot für Familien und Kinder ist
allerdings hervorzuheben. Im Winter ist „Tirols
Skidimension“ bekanntlich ein Top Skigebiet. Die Ortschaften
liegen alle auf einem Hochplateau, welches nach Süden ausgerichtet
ist – deshalb sagen die Einheimischen auch Sonnenplateau zu
ihrer Heimat. Serfaus ist rätoromanischen Ursprungs –
in der Tat ist das Land der Rätoromanen, Graubünden, nicht
wirklich weit entfernt. Der Tourismus prägt die Ortsbilder
der drei Orte Serfaus, Fiss
und Ladis.
Die Ursprünglichkeit findet man am ehesten im Dorfzentrum von
Fiss. Ladis ist ein wenig verträumt – hier würde
ich urlauben, wenn ich meine Ruhe suchte.
Shopping Tour nach Samnaun am 2. Urlaubstag:
Die Anreise hat den Tank unseres 5ers ziemlich geleert und wir wollen
gerüstet sein, falls schlechtes Wetter Aktivitäten im
Freien verhindern sollte. Nachdem ich wieder „born to be wild“
gesummt hatte erreichen wir Ried
– ein grosszügiger Badesee und eine Seilbahn nach Fendels
(von unserem Hotelzimmer aus haben wir einen herrlichen Blick auf
die gegenüberliegende Talseite des Inntales und somit auf Fendels)
findet man hier. Der Reschen-Bundesstrasse folgen wir bis Tösens,
einer kleinen Streusiedlung mit einer Radarfalle. Tösens kann
ich mir gut vorstellen, wenn ich absolute Ruhe haben will und verkehrstechnisch
schnell im Kaunertal, auf dem Sonnenplateau, in Nauders oder in
Samnaun – Ischgl sein will. Vorbei an kleinen Weilern auf
der rechten Talseite (aus der Fahrtrichtung gesehen) erreichen wir
Pfunds.
Das Tal ist relativ breit und zwei Seitentäler münden
hier ins Inntal. Der Ort ist relativ gross und kompakt auf beiden
Ufern des Inns angelegt. Schon am Ortseingang wirbt ein örtlich
ansässiger Taxiunternehmer mit Gratis-Skibus nach Nauders und
Samnaun. Sicherlich sinnvoll, denn Pfunds hat kein eigenes Skigebiet.
Einige Kilometer hinter Pfunds plötzlich eine Mega-Kreuzung
– in fünf Richtungen kann man hier abbiegen – eine
davon führt ins zollfreie Samnaun.
Die Strasse ist sehr steil und kurvenreich und wie es aussieht,
haben sich viele Menschen dazu entschlossen, das selbe Reiseziel
aufzusuchen, wie wir. Ein Kriecher zieht eine Autoschlange hinter
sich her – überholen mit dem Auto beinahe unmöglich
– und wieder sehne ich ein Motorrad herbei :-). Wir erreichen
Spiss,
Österreichs höchstgelegene Gemeinde – nur einen
Steinwurf von der Schweizer Grenze entfernt. Gut, dass ich die Pässe
nie aus dem Auto genommen habe, denn jetzt verlassen wir die EU
und betreten das Duty-Free Paradies Samnaun. Samnaun ist ein kleines
Seitental des Engadins und setzt sich aus 5 Ortschaften zusammen.
Neben günstigem Sprit, Alkohol, Schmuck, Parfums und Zigaretten
kann das Tal mit der grössten Doppelstockbahn, die ins Skigebiet
Ischgl – Samnaun führt, aufwarten. Wir haben das
Glück, dass sich die Doppelstockbahn gerade über uns befindet,
als sie die Strasse quert – so haben wir eine gute Sicht auf
die wahre Grösse dieses technischen Meisterwerks. Nachdem unser
5er mit Billig-Benzin abgefüllt wurde, spazieren wir nun durch
Samnaun-Dorf, dem hintersten Ort im Tal. Eine Boutique reiht sich
an die andere. Hier könnte sich ganz München mit Cremes
und Parfums eindecken :-) – ein Paradies für meine zwei
Mädels. Mein Sohn und ich schauen ein wenig Leute auf einer
Hotelterrasse, während sich unsere Damen austoben. Der herrliche
Blick auf den Muttler (ein markanter 3000er, dessen Name mir der
Kellner verriet) wird im Shopping-Getümmel wahrscheinlich des
öfteren übersehen. Am Heimweg bemerken wir, dass eine
zweite Strasse nach „talauswärts“ führt. Neugierig,
wie ich bin, biege ich nach rechts ab. Eine gute Entscheidung –
die Strasse ist schmaler, als die über Spiss und mit einspurigen
Tunnels gespickt, S-Kurven ohne Ende – nix für Holländer
:-) …und meinen Sohn – auf halber Strecke muss er das
Essen erneut begrüssen… Etwas schade ist, dass Schlaglöcher
und Bitumenstreifen den Asphalt zieren. Die Strasse endet im Engadin
– rechts biegt man in Richtung Scuol und St. Moritz ab und
links, unser Weg, führt wieder zurück zur „Mega-Kreuzung“.
Wir fahren wieder ins Hotel…
Dreiländer-Tour am 7. Tag:
Durch die sonnigen Tage, in denen wir uns „verausgabt“
haben und diversen Aktivitäten nachgegangen sind, waren wir
nun etwas müde und wollen die Umgebung kennenlernen. Wir brechen
auf eine Dreiländertour auf. Geplante Tour: Serfaus
– Nauders
– Mals – Stilfserjoch – Umbrailpass – Ofenpass
– Zernez – Scuol – Serfaus. Die Strecke von Serfaus
nach Pfunds
ist uns bereits bekannt und als wir bei der „Mega-Kreuzung“
in Pfunds sind, leitet uns ein Schild um, in Richtung Engadin –
anscheinend wird an der Reschenstrasse ein Tunnel gebaut. Nun denn
biegen wir rechts ab in Richtung St. Moritz, vorbei an der Kreuzung,
wo wir ein paar Tage zuvor von Samnaun
heruntergekommen sind bis nach Martina, einem kleinen Ort, das quasi
aus Zollgebäuden des schweizer Zolls besteht :-). Gleich hinter
der Grenze werden wir links umgeleitet und geraten über 12
Kehren und einer kurzen Talfahrt nach Nauders. Ein schönes
und gut erhaltenes Schloss ziert den Ort. Nauders ist mir ein Begriff
von zahlreichen Bikerennen – in den nächsten Jahren werde
ich mir hier sicherlich einmal einen Bikeurlaub mit meinen Bikerkollegen
gönnen… Wir fahren an Nauders vorbei und passieren einige
Kilometer ausserhalb die Nauderer Seilbahn, mit der man ins Skigebiet
gelangt. Eine elendslange Gerade verleitet mich, das Gaspedal durchzutreten
– aber man hat als Papa eine gewisse Vorbildsfunktion den
Kindern gegenüber….also trommle ich mit den Fingern auf
dem Lenkrad vor mich hin…Einige Kilometer weiter erreichen
wir die Italienische Grenze und den Reschenpass mit dem Reschensee.
Wir fahren den See entlang, immer den Ortler vor Augen – ein
riesiger Berg…bis wir auf einen Kirchturm im See stossen.
Dieses Motiv ist uns allen bekannt, dennoch wollen wir mehr Informationen
darüber und bleiben bei einer Information stehen. Früher
war der Ort „Graun“ etwas tiefer gelegen – zwecks
Stromgewinnung wurde die Hochebene geflutet und Graun an die Bergflanke
versetzt – als Denkmal wurde der Kirchturm stehen gelassen.
Nun geht´s bergab ins Vinschgau, nach Mals – auf der
rechten Talseite auf einer Anhöhe die Abtei Marienberg - die
Receptionistin unseres Hotels hat uns eine Führung dort empfohlen
– aber die Kinder können sich nicht dafür begeistern….
In Mals fallen sofort mehrere Türme auf – wie viel davon
wohl Kirchen sein mögen? Wir fahren weiter über Glurns
(schöne Altstadt) nach Prad – von dort aus arbeiten sich
mein 5er und ich das Stilfserjoch hinauf – eine unglaubliche
Passstrasse, die uns auf 2.800 m.ü.M. bringt – ein Paradies
für Motorradfahrer und masochistische Biker und Radler (mich
eingeschlossen :-) ). Wir kehren ein und essen zu Mittag –
den Vorschlag, auf der Terrasse zu essen, behalte ich für mich,
da meine Family sich demonstrativ die Schultern reibt und mir somit
zu verstehen gibt, dass es auf 2.800 m nicht ganz so warm ist, wie
in den Niederungen… Nach der Stärkung fahren wir wenige
Kilometer weiter, dann biegen wir rechts zum Umbrailpass ab –
wir befinden uns wieder in der Schweiz – wenn wir geradeaus
weitergefahren wären, würden wir nach Bormio kommen….
So harmlos und niedlich, wie sich der Umbrailpass vom Stilfserjoch
aus gesehen dargestellt hat, ist er jetzt bei der Abfahrt ins Münstertal
keineswegs – eine herrliche, lange Passstrasse, die durchwegs
oberhalb der Waldgrenze liegt und zum Schluss heftig gegen Sta.
Maria abfällt. In Sta. Maria, einem kleinen idyllischen Bergdorf
biegen wir links (rechts kämen wir wieder ins Vinschgau zurück…)
in Richtung Ofenpass ab. Wir passieren die Orte Valcava, Fuldera
und Tschierv, bis die Talverengung uns hinweist, dass der Ofenpass
nicht mehr weit sein kann. Wenig Kehren verleiten dazu, das Gaspedal
mehr zu beanspruchen….Die Abfahrt ins Engadin ist sehr Angenehm
zu fahren – sie zieht sich ein wenig, aber die herrliche Landschaft
des Schweizer Nationalparks lässt die Zeit kurzweilig erscheinen.
In Zernez im Engadin biegen wir rechts ab und folgen dem Inn nach
Susch, wo wir zum Flüelapass und in weiterer Folge nach Davos
kämen – wir müssen allerdings geradeaus weiter ins
Unterengadin – vorbei an der Autoverladestelle des Vereina
Bahntunnels (nach Klosters) nach Lavin – von da an fahren
wir hoch über dem Inn dem Tal entlang. Ortsnamen wie Giarsun,
Guarda, Bos-Cha, Sur-En, und Ardez beweisen, dass hier rätoromanisch
gesprochen wird. Dann erreichen wir Scuol, den Hauptort des Unterengadins.
Eigentlich heisst der Ort Bad Scuol, weil es hier ein Thermalbad
gibt – linkerhand lässt eine Seilbahn vermuten, dass
es hier auch ein Skigebiet geben muss. Ein Hingucker auch das Schloss
Tarasp. Eine kurvenreiche Strasse führt uns an Ramosch und
Tschlin vorbei und bringt uns wieder nach Martina zurück, wo
wir in Richtung Reschenpass umgeleitet wurden. Die Kinder sind schon
vor längerer Zeit eingeschlafen und nach dieser Dreiländer
– Pässe – Tour käme mir ein Bett auch gelegen…
Tag 10 – Kaunertaler Gletscherstrasse:
In Prutz,
an der einzigen Ampel dieses Tales, biegen wir rechts ab –
nach ca. einem Kilometer, am Ausgang des Kaunertales,
kommt die Abzweigung nach Fendels.
Auf der linken Talseite (in Fahrtrichtung) erhebt sich auf einer
Anhöhe die Burg Berneck – direkt vor der Ortschaft Kauns.
Wir fahren einige Kilometer quasi einer Schlucht entlang, bis sich
bei Kaltenbrunn das Kaunertal öffnet. Die Talsohle ist quasi
Waldleer und von Wiesen übersäht. Viele kleine Weiler
säumen die Strasse bis wir Feichten erreichen, den Hauptort
des Tales. Auch hier reiht sich ein Hotel dem anderen und lässt
buntes Treiben erahnen. Am Dorfende wird aus der Bundesstrasse eine
Privatstrasse – und somit mautpflichtig. Eine wunderschöne
Strasse, immer die Weisseespitze (3500 Meter hoch) vor Augen (weiss
– ja, Spitze nein – eher ein Kegel) lässt uns immer
weiter in die Zentralalpen vordringen, bis sich die Staumauer des
Gepatschstausees vor uns aufbaut – ein beeindruckendes Monument,
neben dem man sich wirklich mickrig vorkommt. Am Ende des riesigen
Stausees geht´s kurventechnisch zur Sache – bei ca.
5 km Luftlinie bewältigt man 1000 Höhenmeter und endet
direkt im Kaunertaler Gletscherskigebiet auf 2750 m.ü.M.. Wir
lassen uns auf der Terrasse des Panoramarestaurants Germknödel
servieren und geniessen die Sonne. Die Kinder basteln irgendwas
aus Schnee - ich hätte jetzt richtig Lust, mir die Skier anzuschnallen…Nachdem
uns die Sonne einen leichten Sonnenbrand verpasst hatte, machen
wir uns nach Stunden der Musse wieder auf den Heimweg. Da es sich
beim Kaunertal um eine „Sackgasse“ handelt, nehmen wir
den selben Weg wieder zurück ?
Damit
dieser Reisebericht nicht zu einem Buch ausartet, habe ich nur die
Ausflugstouren zu Papier gebracht. Was ihr im Dreiländereck
Österreich Schweiz Italien und seinen Ortschaften alles
erleben und machen könnt, findet ihr auf diversen Websites.
Die Geschmäcker und Vorlieben sind ja bekanntlich verschieden
:-). Wir haben uns rundum wohl gefühlt!
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